Dass eine Website zum Pflichtprogramm jedes Unternehmens gehört, ist heutzutage gar keine Frage mehr. Bevor sich aber ein Unternehmen entscheidet, eine neue Website erstellen zu lassen, muss eine grundsätzliche Frage beantwortet werden: Wünscht man ein Content Management System oder reicht es, die Website in HTML/CSS von einem Webprogrammierer erstellen zu lassen?

Was ist ein CMS?

Ein Content Management System (CMS) ist eine Anwendung, mit der Sie Ihre Website über eine Verwaltungsoberfläche erstellen und verwalten können. Unabhängig davon, ob Sie eine neue Website oder eine Neugestaltung der Website in Erwägung ziehen, müssen Sie sich fragen, ob Sie häufig Texte oder Bilder ändern, regelmäßige Updates von Informationen online stellen oder Produkte in bestimmten Abständen aktualisieren bzw. neu einstellen wollen. Ein Content-Management-System kann langfristig die Kosten für die Pflege einer Website senken und gleichzeitig die Verwaltung von Inhalten innerhalb der Website erheblich erleichtern. Durch den Einsatz einer Content-Management-Lösung haben Sie als Kunde oder ein Mitarbeiter Ihres Teams die Kontrolle über die sich ändernden Inhalte, die Ihre Besucher/Kunden zum Wiederkommen bewegen. Typische CMS-Anwendungen sind z.B. WordPress (ca. 30% aller weltweit aktiven Websites), TYPO3, Joomla, etc.

Was ist HTML/CSS?

Bei dem Kürzel HTML (Hypertext Markup Language) handelt es sich um eine Programmiersprache, mit deren Hilfe Websites durch einen Webprogrammierer per Code erstellt werden können. Die Inhalte und das Styling (CSS = Cascading Style Sheets) der Website werden per Code festgeschrieben und können bei Bedarf natürlich auch geändert werden – aber nur, wenn Sie Ihren Programmierer weiter beschäftigen, denn in der Regel muss man sich da schon ein wenig auskennen. Wenn Sie allerdings selten Änderungen an Ihrer Website vornehmen, kann diese Lösung langfristig günstiger sein, denn die Vorlagenerstellung per CMS sowie die dazugehörigen Server- und -Wartungskosten schlagen meistens höher zu Buche. Ein CMS produziert am Ende natürlich auch eine Website mit HTML/CSS Code, aber als Anwender bekommen Sie von dem Code kaum was mit, da er im Hintergrund generiert wird.

In der Webdesign-Branche ist es üblich geworden, Content Management Systeme grundsätzlich zu empfehlen, auch wenn das nicht immer notwendig und für die meisten Kunden im Grunde „übertrieben“ ist. Es ist aber so, dass viele Kunden von vornherein nach einem CMS fragen, weil sie irgendwo gehört haben, dass das der heilige Gral sei. Was aber viele Kunden nicht bedenken oder wissen ist, dass auch ein CMS wie WordPress, mittlerweile in der Version 6 verfügbar, sehr komplex geworden ist. Wer also nur ab und zu an seiner/ihrer Website etwas ändern will, wird sich auf der WordPress Oberfläche zwangsläufig verheddern. Und am Ende doch einen Spezialisten mit den Änderungen beauftragen. Die wenigsten Kunden besitzen die Zielstrebigkeit, die Zeit oder das Know-How, um das Potential einer CMS-Lösung tatsächlich auszuschöpfen.

Für wen eignet sich nun ein CMS?

  • wenn Sie viele Seiten/Beiträge häufig aktualisieren (alle ein bis zwei Tage bzw. wöchentlich)
  • wenn Sie geübte Mitarbeiter haben, die mit einem CMS umgehen können
  • wenn Sie über ausreichend Budget verfügen, um die Neugestaltung des CMS Templates bei Bedarf zu realisieren
  • wenn Sie Benutzerverwaltung, -berechtigung und -zugriffssteuerung benötigen
  • wenn Sie Seiten- und Beitragserstellung sowie deren Genehmigungen überwachen müssen und eine Versionskontrolle benötigen
  • wenn Sie Mehrsprachigkeit einfach und übersichtlich erreichen möchten
  • wenn Sie Datenbankautomatisierung benötigen
  • wenn Sie über sehr große Teilekataloge, Dokumentationsarchive, die häufig aktualisiert werden, Referenzmaterial oder Lern- und Übungsmaterial wie z. B. für eLearning Websites verfügen
  • Wenn Sie einen Webshop und/oder einen Blog betreiben möchten

Für wen ist HTML/CSS die bessere Lösung?

  • wenn Sie eher selten Änderungen vornehmen
  • wenn Sie häufig und preisgünstig Umgestaltungen Ihrer Seite wünschen
  • wenn Sie sowieso kaum Zeit hätten, ein CMS im vollen Umfang zu nutzen 
  • wenn Sie keine Lust auf ständige Updates und die damit einhergehenden Probleme (z. B. Plugin- und Designkompatibilität) haben
  • wenn Sie sich zutrauen Änderungen direkt im HTML-Code vorzunehmen oder jemanden kennen, der das für Sie umsetzen kann