Als ich zum ersten Mal den Auftrag erhielt, einen Online-Shop zu erstellen, musste ich zunächst tagelang recherchieren, welche Systeme im Markt angeboten werden, wie teuer sie sind und worauf man sonst noch achten muss. Meine Recherche hat zu drei grundlegenden Erkenntnissen geführt:

1. Der Markt für Online-Shops und -Systeme ist riesig und kaum überschaubar

2. Um den richtigen Shop zu wählen, muss man sich vorher genau und detailliert informieren, welche Kriterien für den Kunden wichtig sind, denn hat man einmal die Entscheidung für ein System getroffen und mit viel Arbeit und Fleiß die Produkte importiert inkl. aller Textbeschreibungen, Preise, Fotos, Produktvarianten, Sprachversionen, Maße/Gewichte, Rabattregeln, etc., dann ist ein späterer Wechsel auf ein anderes System nicht ganz so einfach, ohne bei Null wieder anzufangen.

3. Ein Online-Shop ist immer eingebettet in einem größeren (Warenwirtschafts-) System und daher ist Kompatibilität und Anbindung (Schnittstellen) das A und O bei der richtigen Auswahl.

Ich schreibe hier bewusst über den Entscheidungsprozess für kleinere und mittlere Unternehmen, da größere Unternehmen andere Anschaffungskosten zur Verfügung haben und teilweise ganze IT-Teams rekrutieren, die jeden Tag Wartung und Pflege des Shops übernehmen.

Folgende Kriterien sollten bei der Auswahl der richtigen Shop-Software gut geprüft werden:

  • Skalierbarkeit
    Wenn abzusehen ist, dass das Produktangebot in Zukunft wachsen könnte, muss das System mitwachsen können. Oft bieten Shop-Anbieter die Software in verschieden großen Paketen und Preisen an, die sich an der Anzahl von Produkten orientiert.
  • Verkaufsförderung
    Ganz gleich, ob man Aktionen, Rabatte, Newsletter, Social Media oder Promotions zur Verkaufsförderung nutzt, das Shopsystem sollte in der Lage sein, dieses anzubieten. Hier lohnt es sich, besonders die Staffelung oder Anzahl von Rabatten und Rabattregeln zu prüfen, da hier oft große Unterschiede vorzufinden sind.
  • Internationalität
    Wer über die Landesgrenzen hinaus verkaufen will, sollte unbedingt sprachliche, steuerliche und versandtechnische Funktionen und Standards in der Shop-Software prüfen.
  • Schnittstellen
    Um doppelte Arbeit bei der Pflege von Produkten und Preisen zu vermeiden, ist die Anbindung an ein existierendes Warenwirtschaftssystem wichtig. Im Idealfall werden alle Produkte im ERP-System eingepflegt und können über einen direkten Datenaustausch mit dem Online-Shop synchronisiert werden. Vorsicht bei Plugins, die jedes Mal beim Update der Shop-Software kostenpflichtig aktualisiert werden müssen!
  • Usability
    Viele Anbieter erlauben das Testen einer Software, bevor man sich entscheidet. Dies ist ein wichtiger Schritt, um sich einen Eindruck über intuitive Bedienung, Funktionen und Umsetzungsgeschwindigkeit zu verschaffen.
  • Kosten
    Das Budget für einen Shop setzt sich aus verschiedenen Kosten zusammen:
    – Softwarekosten
    – Hostingkosten bei einem Provider
    – Pflegekosten (Grafik, Texte schreiben, Bildmaterial generieren oder kaufen, etc.)
    – Evtl. Lizenzkosten

Dieser Artikel kann nur einen sehr groben Überblick über die Kriterien geben. Es gibt in Wirklichkeit keinen besten Online-Shop der Welt, denn jedes System ist anders und es kommt einzig allein auf die Anforderungen an, die das System für das jeweilige Unternehmen und seine Produkte erfüllen kann. Man wird nicht umhinkommen, viel Zeit in eine Recherche zu investieren. Ich habe dazu besonders diese Seite verwendet, die auch regelmäßig aktualisiert wird: https://www.webshop-anbieter.de/shopsysteme-vergleich/

Viel Glück und Geschicklichkeit bei der Wahl!